Internationaler Tag der Sozialen Arbeit – ver.di-Studie zeigt, es brennt lichterloh

Nicole Anger
PressePresserklärungen DIE LINKE. im Landtag LT Presse für JL-WebsiteNicole Anger

Zu der aktuellen Studie von ver.di in Bezug auf die Lage der Beschäftigten in der Sozialen Arbeit betont Nicole Anger, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

»Die heute von ver.di anlässlich des Internationalen Tages der Sozialen Arbeit vorgestellten Daten zeigen, es muss endlich etwas passieren und zwar schnell. Das grundsätzliche Problem ist lange bekannt, doch die nun vorgelegten Zahlen sind erschreckend: Fast zwei Drittel der Beschäftigten fühlen sich permanent an der Grenze der eigenen Belastbarkeit. Mehr als drei Viertel gehen davon aus, dass sie in ihren Berufen nicht das Rentenalter erreichen werden. Ursachen hierfür sind insbesondere schlechte Arbeitsbedingungen und die Erwartung, dass diese sich weiter verschlechtern. Dreiviertel der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt klagen darüber, dass die Komplexität an Problemlagen seit der Corona-Krise deutlich zugenommen habe.

Der Fachkräfte-Mangel ist in allen sozialen Berufen Realität – und das ist auch kein Wunder, wenn man sich die Arbeitsbedingungen bei gleichzeitig viel zu niedriger Bezahlung vor Augen führt. Die meisten Angestellten im sozialen Bereich brennen für ihren Beruf – nach wenigen Monaten merken sie aber oft: Auf Dauer ist das nicht zu schaffen. Die Beschäftigten verlassen ihre Berufe. Corona hat die Situation noch einmal weiter verschärft.

So kann es nicht weitergehen! Die Daten zeigen, dass ein Zusammenbruch von relevanten Teilen der Kinder- und Jugendhilfe droht. Die Ampel duckt sich weg und verweigert die Realität. Als Fraktion DIE LINKE fordern wir statt Sonntagsreden umgehend einen Fachkräftegipfel für die Soziale Arbeit. Soziale Arbeit hält unsere Gesellschaft zusammen und das muss sich endlich auch im Regierungshandeln niederschlagen. Der Bund muss sich mit Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und Trägern zusammensetzen und mit ihnen gemeinsam Lösungswege zur Überwindung der akuten Krise finden. Es braucht massive Anstrengungen, um soziale Berufe aufzuwerten und das kostet Geld. Was wir heute investieren, wird die Folgekosten reduzieren.«