Die Alarmglocken schrillen - Die Fraktion DIE LINKE fordert schnellen Ausbau der Lehrerausbildung und einheitliches Lehramt für die Sekundarstufe I und II

Thomas Lippmann

Nach Medienberichten wurde in der Expertenkommission zur Ermittlung des längerfristigen Lehrkräftebedarfs ermittelt, dass im Land allein in den nächsten fünf Jahren bis 2022 etwa 1.800 Lehrkräfte weniger ausgebildet werden, als in den allgemeinbildenden Schulen mindestens eingestellt werden müssen. Damit kann aus der eigenen Ausbildung nicht einmal die Hälfte des Lehrkräftebedarfs gedeckt werden. Auch in den nachfolgenden Jahren kann mit keiner Entspannung gerechnet werden, da höhere Absolventenzahlen aufgrund erhöhter Ausbildungskapazitäten wegen der langen Ausbildungsdauer kaum vor 2025 zu erwarten sind. Hierzu erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Lippmann:

Nach Medienberichten wurde in der Expertenkommission zur Ermittlung des längerfristigen Lehrkräftebedarfs ermittelt, dass im Land allein in den nächsten fünf Jahren bis 2022 etwa 1.800 Lehrkräfte weniger ausgebildet werden, als in den allgemeinbildenden Schulen mindestens eingestellt werden müssen. Damit kann aus der eigenen Ausbildung nicht einmal die Hälfte des Lehrkräftebedarfs gedeckt werden. Auch in den nachfolgenden Jahren kann mit keiner Entspannung gerechnet werden, da höhere Absolventenzahlen aufgrund erhöhter Ausbildungskapazitäten wegen der langen Ausbildungsdauer kaum vor 2025 zu erwarten sind. Hierzu erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Lippmann:

»Dieser Befund ist ein Schock und muss jeden, der Verantwortung für das Bildungssystem trägt, zum sofortigen Handeln veranlassen. Die Entwicklung ist absolut bedrohlich, die tatsächlichen Auswirkungen können in ihrer Dimension noch gar nicht erfasst werden. Es ist nicht vorstellbar, dass dieses Defizit zwischen Ausbildung und Einstellungsbedarf, das bis 2025 auf bis zu 3.000 Lehrkräfte anwachsen kann, durch andere Lehrkräfte (DDR-Ausbildung, Lehrkräfte aus anderen Bundesländern oder Seiteneinsteiger) ausgeglichen wird.

Die von der Expertengruppe ermittelte Erhöhung der Ausbildungskapazität auf künftig 1.200 Erstsemester muss schnellstmöglich in Angriff genommen werden. Die Steigerung von bisher 700 Studienplätzen um weitere 500 Studienplätze wird nicht zuletzt wegen der sich dann verstärkenden Probleme in der schulpraktischen Ausbildung die Ausbildungsmöglichkeiten in Halle überfordern. Außerdem sind schon heute Probleme in der Gewinnung von Studienbewerbern und beim späteren Einsatz in der Fläche des Landes erkennbar, wenn die gesamte Lehrerschaft an nur einem Studienstandort ausgebildet wird. 

Der schnelle Ausbau der Lehrerausbildung wird deshalb ohne ein zumindest vorrübergehendes Angebot an Studienplätzen an der OvGU in Magdeburg nicht zu schultern sein. Außerdem muss aus Gründen der Effizienz und Flexibilität in der Ausbildung und im Einsatz der Lehrkräfte die Ausbildung für die Lehrämter an Gymnasien und Sekundarschulen endlich in einem gemeinsamen Lehramt zusammengefasst werden. Andere Länder sind uns in dieser Entwicklung bereits um Jahre voraus.

Die Landesregierung wird aufgefordert, auf der Grundlage der Ergebnisse der Expertenkommission im Bildungsausschuss spätestens im Januar 2018 ein Konzept vorzulegen, dass den Weg zu einem zügigen Aufbau der Studienkapazitäten beginnend ab dem nächsten Wintersemester 2018/19 und zu einer effizienten und flexiblen Ausbildungsstruktur aufzeigt.«