Negative Auswirkungen jahrelangen Personalabbaus erreichen neuen Höhepunkt

Monika Hohmann, Evelyn Edler

Zwischen dem 13. und 15. März fiel der Unterricht für die 220 Kinder der August-Hermann-Francke Grundschule in Wernigerode komplett aus, da sich sieben der elf Lehrer im Krankenstand befanden. Geregelter Unterricht fand erst nach mehreren Tagen wieder statt, da auch das Landesschulamt keinen personellen Ersatz organisieren konnte.

Zwischen dem 13. und 15. März fiel der Unterricht für die 220 Kinder der August-Hermann-Francke Grundschule in Wernigerode komplett aus, da sich sieben der elf Lehrer im Krankenstand befanden. Geregelter Unterricht fand erst nach mehreren Tagen wieder statt, da auch das Landesschulamt keinen personellen Ersatz organisieren konnte.

 

Zur erneuten Zuspitzung des Personalmangels und steigenden Unterrichtsausfalls, wie ihn viele Eltern an mehreren Schulen im Harzkreis beklagen, erklären die Harzer LINKE-Landtagsabgeordnete Monika Hohmann und die LINKE-Kreisvorsitzende Evelyn Edler, zugleich Stadträtin in Wernigerode, in einer gemeinsamen Erklärung.

 

»Die katastrophalen Folgen der langjährigen Politik des rigorosen Personalabbaus der CDU/SPD-Landesregierung in allen Bereichen des Öffentlichen Dienstes zwischen 2006 und 2016 erreichen mit dem mehrtägigen Totalausfall einer geregelten Unterrichtsversorgung an der Francke-Grundschule in Wernigerode einen neuen Höhepunkt«, kritisieren die LINKE-Politikerinnen und erklären weiter, »seit vielen Jahren haben wir auf die hohe Zahl an Altersabgängen und die zu geringe Zahl an Neueinstellungen an Sachsen-Anhalts Schulen hingewiesen und Korrekturen gefordert«. Die Landesregierung habe vor dieser Entwicklung die Augen verschlossen und im Landtag entsprechende LINKE-Änderungsanträge für mehr Lehrkräfte stets abgelehnt.

 

Gelernt aus der dramatischen und selbst verursachten Personalnot in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes habe die seit der vergangenen Landtagswahl um Bündnis 90/Die Grünen erweiterte neue Landesregierung allerdings nicht, so Hohmann und Edler, denn auch im neuen Doppelhaushalt 2017/2018 wurden aus Sicht der Linkspartei nicht die notwendigen Weichen für deutlich mehr Personal an den Schulen gestellt. Die Schwarz-Rot-Grüne-Landesregierung verkaufe leichte Reparaturen als die große Wende in der Personalpolitik. Diese Wende finde allerdings in keiner Weise statt, zeigen sich Hohmann und Edler überzeugt, denn bei der jüngsten Einstellungsrunde zum 1. Februar habe das Kultusministerium erneut etwa 250 voll ausgebildete Lehrkräfte, die sich auf die ausgeschriebenen Stellen beworben hatten, abgewiesen.