Zum 2. Jahrestag des Anschlages in Hanau

Stefan Gebhardt
Stefan Gebhardt, LandesvorsitzenderPressePresserklärungen LT Presse für JL-Website

Zum 2. Jahrestag des Anschlages in Hanau erklärt der Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt Stefan Gebhardt:

Terror zerstört Sicherheit und Leben. Am 19. Februar 2020 starben Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Wir erinnern an sie und an die Überlebenden des Anschlages in Hanau vor zwei Jahren.

Der Täter suchte gezielt Orte auf, um Menschen mit Migrationsgeschichte zu töten und zu verunsichern. Rassistische Gewalt ist eingewoben in eine Ideologie der Ungleichwertigkeit, die im Extremfall tötet und schon im Alltäglichen die Leben der Betroffenen beschwert: Bei der Wohnungssuche, der Bewerbung, unter Kolleginnen und Nachbarn. Die Abwertung von Menschen, die Aufteilung in Dazugehörige und Fremde spaltet Gesellschaft und ermutigt Täterinnen und Täter. Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung der Demokratie.

Die Überlebenden und Opferfamilien von Hanau fordern Aufklärung über das Verhalten der Polizei, die Versäumnisse der Sicherheitsbehörden, über die ins Leere gelaufenen Notrufe. Sie fordern Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen. DIE LINKE steht solidarisch an ihrer Seite. Die Geschädigten leiden noch lange an den Folgen der Tat, hier muss mehr und besser staatlich unterstützt werden, hier geht es um dauerhafte Aufmerksamkeit über die Gedenktage hinaus. Ein Demokratiefördergesetz, das auch die Arbeitsfähigkeit von Beratungsstrukturen für Betroffene rechter Gewalt sichert, muss endlich kommen.