Verständnis statt Ordnungsruf

Birke Bull

Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Die weltweite Flüchtlingskrise fordert unsere Solidarität. Die Landesvorsitzende Birke Bull kritisiert das Integrationsgesetz der Bundesregierung als unzureichend. Ausbildung. Sicherheit. Arbeit. So nachvollziehbar diese Ziele für uns alle sind, so wenig selbstverständlich sind sie für Geflüchtete. Deshalb hat das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen diese Ziele in den Mittelpunkt seiner Kampagne zum diesjährigen Weltflüchtlingstag gestellt.

Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Die weltweite Flüchtlingskrise fordert unsere Solidarität. Die Landesvorsitzende Birke Bull kritisiert das Integrationsgesetz der Bundesregierung als unzureichend. Ausbildung. Sicherheit. Arbeit. So nachvollziehbar diese Ziele für uns alle sind, so wenig selbstverständlich sind sie für Geflüchtete. Deshalb hat das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen diese Ziele in den Mittelpunkt seiner Kampagne zum diesjährigen Weltflüchtlingstag gestellt.

Wer sein Leben retten konnte, wer Jahre auf der Flucht war, will nicht weitere Jahre in Unsicherheit in neuen Land sein. Schule, Wohnung, Privatheit, die Sehnsucht nach Unabhängigkeit – wenn wir den Blick auf den Alltag richten, werden Flüchtlinge zu Individuen. Nur mit diesem Verständnis gelingt Integration, nur so gelingt es, ausgeschlossene Gruppen in die Gesellschaft hereinzuholen.

Wenn Integration ein beidseitiger Prozess ist, Integrationsverweigerung ist es ebenso. Wer Angst um seine Familie hat, wird nicht richtig ankommen bei uns. Dennoch wird der Familiennachzug für immer mehr Syrer eingeschränkt. Wer Stimmung gegen Flüchtlinge macht, wie der Bundesinnenminister mit erdichteten Statistiken, dient sich der falschen Seite an. Wer viel von Integrationsverweigerung auf Seiten der Flüchtlinge spricht, wie im vorgelegten Integrationsgesetz der Bundesregierung, verkehrt die Lage: nicht fehlender Wille, sondern fehlende Integrationskurse sind das Problem. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.

Das derzeit diskutierte Integrationsgesetz soll vor allem als Ordnungsruf gegen Flüchtlinge verstanden werden. Die Erweiterung der Liste sicherer Herkunftsstaaten als neue Grenzziehung. Damit leitet die Bundesregierung Wasser auf die Mühlen der Skeptischen, der Abschotter und der Aggressiven. Das falsche Signal – nicht nur zum Weltflüchtlingstag 2016.

»Wir stehen zusammen« #WithRefugees

Zur Kampagne des UNHCR: