Weniger Pesitizide, mehr Agrarumweltprogramme gegen Insektensterben

Hendrik Lange

Heutige Medienberichte verweisen auf eine aktuelle Studie, die einen dramatischen Insektenschwund in Deutschland konstatiert. Demnach ist die Masse der Insekten seit 1989 um circa 75 % geschrumpft. Dazu erklärt der umweltpolitische Sprecher Hendrik Lange:

Heutige Medienberichte verweisen auf eine aktuelle Studie, die einen dramatischen Insektenschwund in Deutschland konstatiert. Demnach ist die Masse der Insekten seit 1989 um circa 75 % geschrumpft. Dazu erklärt der umweltpolitische Sprecher Hendrik Lange:

»Nach den Erkenntnissen der Studie darf es jetzt nicht nur bei einem kurzen Aufschrei bleiben. Zwar ist es notwendig, die Ursachen für das massive Insektensterben weiter zu analysieren, jedoch bestehen kaum Zweifel, dass die Intensivierung der Landwirtschaft – einhergehend mit dem Verlust von Lebensraum für Insekten und dem Einsatz von Pestiziden – einer der Hauptgründe für den starken Rückgang des Insektenbestands in Deutschland ist. 

Nicht nur auf der Landes- sondern auch auf der Bundes- und der europäischen Ebene muss nun dringend gehandelt werden. Der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft darf sich künftig nur noch auf größte Notfälle beschränken. Zu prüfen wäre zudem, inwieweit künftig Abgaben auf Pestizide erhoben werden können. Mit diesen finanziellen Mitteln können Agrarumweltprogramme unterstützt werden, die dem Insektenschutz dienen. Neuer Lebensraum für Insekten kann beispielsweise mit Blühstreifenprogrammen geschaffen werden. Vegetationsarten, wie Mohn- und Kornblumen, die früher für landwirtschaftliche Flächen typisch waren, sind de facto verschwunden. 

Zudem müssen so genannte Grünstreifenprogramme zum Anpflanzen von Hecken und Bäumen unkomplizierter als bisher unterstützt werden. Hierfür ist ein massiver Rückbau bürokratischer Hürden notwendig.

Die Fraktion DIE LINKE hat das Thema Insektensterben bereits im April per Selbstbefassungsantrag in den Umweltausschuss des Landtages auf die Tagesordnung gebracht. Die Erkenntnisse aus der entsprechenden Expertenanhörung sollte die Landesregierung aufgreifen, um schnell handlungsfähig zu werden.«